Brief an den Herausgeber.

Uber den Hofburggarten Brixen – Wer ist hier unseriös?

Ist es das halbe Hundert für ihre Stadt engagierte Brixner Bürger, die mit Leserbriefen, Schreiben an Bischof, Landeshauptmann u.a. sich dafür einsetzen, den historisch völlig verfehlten und kostenmä­ßig ungeklärten Entwurf von Andre Heller für den Brixner Hof­burggarten als eine Art Luna-Park nochmals zu überdenken? Im Sinne eines Bürgerparks mit freiem Eintritt statt eines Eventgar­tens für die Touristen sollte der Hofburggarten gestalterisch und funktionell an seine über 750 Jahre alte Geschichte anknüp­fen und allen Brixner Bürgern und ihren Gästen tagsüber kostenlos offen stehen. Ist das ein unseriöses Begehren, für das an zwei Wochenenden be­reits über 700 Unterschriften gesammelt wurden? Weitere Unterschriften werden an kommenden Wochenenden fol­gen. Ist es etwa seriös, wenn der Brixner Bürgermeister Peter Brunner diese Bürger in ihrer Sorge um die Stadt als „unseriös“ disqualifiziert? Ist es nicht viel­mehr unseriös, wenn die Bürger als Vandalen hingestellt werden, die den Hofgarten nicht zivilisiert zu nutzen wüssten obgleich von ihnen der Vorschlag einer Bürgergenossenschaft zur Führung des Gartens kam? Ist es nicht mehr als unseriös, wenn Bürgermeister und Stadt­rat eine bürgerschaftliche und demokratische Planung mit Wettbew­erbsergebnis und entsprechendem Zeitaufwand und Kosten zur künftigen Gestaltung und Nutzung des Gartens in den Papierkorb werfen um den Schalmeienklängen eines Heller zu folgen, von des­sen Namen nun Glanz auf die vermeintliche Provinzstadt fallen soll? Ist es etwa seriös, dass für den Vorschlag Heller bislang keine Kos­ten vorliegen – die nach Schätzung von Fachleuten etwa dreimal so hoch sein werden wie die bisherige Lösung? Aber es geht ja hier nur um das Geld des Steuerzahlers und nicht um dessen Wunsch und Meinung. Wir finden diese ohne Bürgerbeteiligung im Hinterzim­mer getroffene Entscheidung für den Tourismus statt für die Bürger der Stadt Brixen mehr als „unseriös“ – oder wie könnte man dieses Verhalten nach Gutsherrenart anders bezeichnen?

Andreas Gottleib Hempel

Brixen

 

TZ Nr. 145 27.07.2018

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