Über 3000 Bürgerinnen und Bürger für einen Offenen Hofburggarten in Brixen: Der Wunsch nach einer Alternative zum Heller-Projekt ist eindeutig.
Den Hinweisen von Vertretern der Mehrheitspartei, dass das Projekt Heller für Ruhe, Schönheit, Geschichtsbewusstsein und Offenheit, wie auch für Kostenwahrheit stehe, ist in aller Kürze entgegen zu halten:
- „Ruhe“ kann von einer Attraktion, die ein zahlreiches Publikum in den Bann schlagen und den Innenstadt-Tourismus beleben soll, kaum erwartet werden.
- Die erhoffte „Schönheit“ ist bei einem Konzept, für das bisher einer breiten Öffentlichkeit nur eine Ideenskizze vorliegt, eine noch völlig offene Frage.
- Die Verbindung von „Geschichte und Offenheit für Zeitgemäßes“ ist wünschenswert, soll aber nicht zu Lasten der Denkmalpflege und der Würde des Ortes gehen.
- “Kostenwahrheit und Kostengerechtigkeit“ sind bisher eine völlige Unbekannte, da weder unsere Gruppe noch Bürgerinnen und Bürger einen Kostenvoranschlag von Herrn Heller gesehen haben. Die bisherige Geheimhaltung lässt aber kaum auf ein günstiges Projekt schließen, sondern auf eine Investition, deren Kosten nicht rasch eingespielt werden können. Sie werden – dies lässt sich abschätzen – von 10 Mio.€ nicht weit entfernt liegen.
- Die Sorge vor „Vandalismus“ ist berechtigt, lässt sich aber, wie bei anderen Gärten und Parks, durch abendliche Schließung und regelmäßige Aufsicht, wie in anderen Städten, stark reduzieren.
Ein zurückhaltend gestalteter, offener und kostengünstig realisierter Hofburggarten ohne massive gestalterische Intervention ist kein populistisches Gedöns. Er ist ein Gebot des Gemeinwohls, wofür es in anderen Städten zahlreiche Vorbilder gibt. Einen solchen, frei zugänglichen Garten wünschen Familien, Frauen, Jugendliche, Kinder und ältere Menschen wie auch viele Gäste.
Der Gemeinderat, der dem Projekt im Dezember 2017, beeindruckt von Hellers Präsentation, mit überragender Mehrheit zugestimmt hat, tut gut daran, seine Position zu überprüfen. Dies ist der Wunsch nicht nur unserer stattlichen Gruppe, sondern von Tausenden Bürgerinnen und Bürgerinnen von Brixen und Südtirol. Schließlich: Wir wünschen ein Mindestmaß jener Transparenz, die von einem steuerfinanzierten Projekt dieser Größenordnung selbstverständlich erwartet werden darf und die wir bis jetzt schmerzlich vermissen. Ihr Fehlen ist ein Ärgernis, nicht aber die Aktion engagierter Bürgerinnen und Bürger.