Lieber Herr Bischof

Lieber Herr Bischof,

ich sehe das so: Der Brixner Hofgarten gehört der Kirche und die Kirche sind wir: wir, die Menschen. So hätten wir eigentlich ein Recht auf den Garten.

Brixen ist ohne die Geschichte mit den Fürstbischöfen nicht zu denken. Sie haben jahrhundertelang in der Hofburg residiert. Und wem haben sie ihr Wohlergehen zu verdanken? Uns! Wir haben nicht nur die Kloaken gesäubert und die Lebensmittel geliefert, wir haben ganz allgemein geschaut, dass der ganze Apparat wie am Schnürchen läuft! Wir haben manchmal die größten Opfer gebracht, damit die Kirche in Glanz und Glorie regieren konnte. Und jetzt möchten wir, bitte, den Garten, den sie nicht mehr braucht. Das ist doch eigentlich nur fair, nicht wahr?

Sicher haben Sie schon öfters ihre Stimme gegen den Kommerz erhoben. Wie gut und notwendig die Ruhe, die Einkehr ist, haben Sie wahrscheinlich unzählige Male ausgeführt. Ein Denken, das vom Geld bestimmt ist, führt nicht zum Glück, so ähnlich werden sie gesagt haben.

Für unseren Garten möchten wir nicht zahlen müssen. Diesen Ruhepol im Herzen der Stadt möchten wir gestalten können und als verantwortliche Bürger frei nutzen.

Bitte unterstützen Sie unseren Wunsch.

Anna Maria Leitgeb
Sarns – Brixen

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