Unser Thesenpapier

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Im Frühjahr 2018 traf sich ein Gruppe engagierter Brixner Bürger und formulierte folgendes Papier, das am 25.Mai 2018 der Presse vorgestellt wurde. Das war der Anfang der Initativgruppe für einen Offenen Hofburggarten an der mehr als 50 Bürger mitarbeiten.

Zur künftigen Gestaltung des Hofburggartens Brixen
10 Punkte einer Stellungnahme bekannter Persönlichkeiten zur Planung des Hofburggartens

  1. ursprüngliche Idee
    Der Hofburggarten wurde von der Stadt Brixen vor fast einem Jahrzehnt in Pacht übernommen um dem dicht bebauten Altstadtkern ohne nennenswerte Grünflächen eine Parkanlage für alle Bürger anzufügen.
  2. Bürgerbeteiligung
    Die Planungen zu einem Vergnügungspark durch ein Schweizer Büro wurde durch die Gruppe „Pomarium“ und eine Befragung der Bürger verhindert, die mehrheitlich den historischen Charakter des Hofburggartens und dessen freie Zugänglichkeit als öffentlichen Stadtraum für Brixner und Gäste gewährleisten wollten.
  3. Architektenwettbewerb
    Er wurde 2015 zur Gestaltung des Hofburggartens durchgeführt. Der prämierte Entwurf
    nahm die historischen Strukturen grundsätzlich auf. Er wurde aber in der weiteren Bearbeitung mehr und mehr mit Wünschen zur touristischen Nutzung und Kritik an den Kosten belastet.
  4. Entscheidung des Brixner Gemeinderates
    der überraschend entschied, dem Multimediakünstler André Heller – prominenter Gestalter, aber kein Architekt! – Entwurf und Gestaltung für den Hofburggarten zu übertragen. Dies entspricht nicht den gesetzlichen Vorgaben zur Vergabe eines solchen Auftrages. Die bisher erarbeitete Planung der Wettbewerbssieger „freilich landschaftsarchitektur und Höller & Klotzner Architekten,“ die von einer unabhängigen Jury wegen der historisch sensiblen und nutzungsoffenen Gestaltung sowie der maßvollen Kosten ausgewählt worden war, wurde fallen gelassen.
  5. Vom Hofburggarten zum Hellergarten
    Der Entwurf Heller missachtet völlig die seit 1268 über Jahrhunderte gewachsene Struktur des Hofburggartens. Dazu fehlt die Zustimmung der Abteilung Denkmalpflege. Der Garten soll einer Anlage weichen, die vor allem touristischen Events mit Einnahmen für die Gemeindekasse dienen soll und die kostenfreie Nutzung als öffentlicher Stadtraum für die Bürger nicht mehr vorsieht.
  6. Ungeklärte Kosten für Bau und Unterhalt
    Bisher liegen zum Entwurf Heller keine überprüfbaren Kosten vor. Experten schätzen nach Einblick in den Entwurf einen zweistelligen Millionenbetrag und ungewisse Kosten für den Unterhalt. Dieses Verfahren des Gemeinderates bedeutet ein verantwortungsloses und unprofessionelles Vorgehen auf Kosten der Bürger und widerspricht allen Verfahren für öffentliche Baumaßnahmen.
  7. Wir wenden uns gegen den Entwurf Heller
    Weil er ohne Mitwirkung der Bürger zustande gekommen ist.
    Weil er den Hofburggarten in einen touristischen Eventgarten („Disneyland“) verwandelt.
    Weil er den öffentlichen grünen Stadtraum im Herzen der Stadt nur zahlenden Besuchern ermöglicht.
  8. Wir wenden uns gegen die Art der Vergabe durch die Gemeinde
    die den üblichen Vorgaben zu öffentlichen Aufträgen widerspricht. Wir protestieren gegenden nicht sachgerechten Umgang mit dem bisherigen preisgekrönten Projekt, sowie den Ausschluss der Bürgerbeteiligung. Ebenso haben wir für das Übergehen bedenkenswerter Ratschläge von Fachleuten kein Verständnis.
  9. Wir treten entschieden ein
    für die Umsetzung des Siegerprojektes mit allenfalls notwendigen Anpassungen;
    für einen offenen Hofburggarten, der dem Selbstverständnis aller Bürger gerecht wird;
    für eine respektvolle und sensible Gestaltung, welche die historisch gewachsene Identität des Hofburggartens berücksichtigt;
  10. Wir wünschen und fordern einen Hofburggarten, als einen Ort, der die Historie würdigt und in dem die Brixner und ihre Gäste Muße, Entspannung und Anregung finden.
    Noch ist es nicht zu spät! Jetzt könnten die Weichen dafür gestellt werden.

Brixen, am 25.5.2018
Martina Stanek, Oberschullehrerin i. R., Autorin
Andreas Gottlieb Hempel, Architekt und Schriftsteller
Hans Eichbichler, Anwohner und Oberschullehrer i. R.
Gianluigi Ferrari, Anwohner
Paolo Renner, Theologe
Barbara Fuchs, Oberschullehrerin und Kulturschaffende
Walter Kircher, Vorstand des Vereins „heimat Brixen/Bressanone/Persenon“
Michil Costa, Hotelier und Kulturschaffender
Hans Knapp, Künstler
Birgit Dejaco, Architektin
Alexander Wetzig, Architekt, Klausen (ehem. Baubürgermeister von Ulm)
Magdalena Fischnaller, Oberschullehrerin
Simon Messner, Landschaftsgärtner i. R.
Andres C. Pizzinini, Philosoph
Klaus Vontavon, Gestalter
Maria Stockner, Künstlerin
Susanne Elsen, Prof. Universität Brixen
Franz Ploner, Ärztlicher Leiter des Krankenhauses Sterzing
Hermann Barbieri, Anwohner, Rentner
Albert Willeit, Mitglied Landeskulturbeirat u. Landschaftsschutzkommission
Annelies Meßner, Bäuerin
Michael Gasser, Biologe und Landschaftsgärtner i. R.
Paolo Cattoi, Lehrer i. R.

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