liebe Mitglieder der Hofgarten-Initiative,
von jenseits der blauen Berge aus dem alten Ulm schicke ich Ihnen meine allerherzlichsten Grüße und Glückwünsche – ich muß es jetzt einfach loswerden: es ist wirklich großartig, wie Sie in Sachen Brixner Hofgarten unterwegs sind! Ich bin voller Bewunderung, Respekt und Dankbarkeit zugleich für Ihr zivilgesellschaftliches Engagement, das seinesgleichen sucht! Ich kann Sie leider von hier aus nicht praktisch unterstützen; ich kann Ihnen nur zurufen: bleiben Sie dran, machen Sie weiter so geduldig, engagiert, unverbissen und unpolemisch, immer nur der Sache verpflichtet, um die es geht: um die Sicherung eines identitätsstiftenden historischen Erbes der alten Bischofsstadt und seiner Weiterentwicklung für die Zukunft einer Bürgerstadt Brixen!
Wie auch immer man die künstlerische Erlebniswelt eines Hellergartens beurteilen mag – darum geht es nicht. Es geht darum, das einzigartige historische, heute noch brachliegende Potenzial des Hofgartens aufzubrechen und zu aktivieren für einen öffentlichen Stadtgarten für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und Ihre Gäste!
Es geht um das wichtigste Potenzial, das unsere europäischen Städte haben: nämlich ihre öffentlichen urbanen Freiräume – ob grüne Gärten oder steinerne Gassen und Plätze. Kunstgärten mit inszenierten Erlebnisstationen und vorprogrammierten Sinneserlebnissen sind das genaue Gegenteil von öffentlichen Freiräumen, deren Qualität eben gerade darin besteht , daß sie „frei“ im wörtlichen, direkten Sinne sind – als kategorialer Bestandteil der gebauten Stadt, offen, schwellenlos zugänglich, unvermarktet und frei von jeglicher ökonomischer Verwertung.
Ich drücke Ihnen Allen, die sich so unglaublich engagiert für Ihre Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger einsetzen, ganz fest die Daumen! Ich bin überzeugt, Sie werden es schaffen !
Ich schreibe Ihnen das als treuer Besucher des Eisacktales seit vielen Jahrzehnten, mit familiären Südtiroler Wurzeln.