Widerrede

zum „Brixner“ Nr.343, August 2018, Seite 12-18:

Chefredakteur Willy Vontavon stellt bereits in der Überschrift zum Interview fest, dass „die Attribute ihrer Ziele (unserer Initiativgruppe) jenen von André Heller äußerst ähnlich sind.“ Da hat er wohl nicht richtig zugehört: Sie könnten nicht verschiedener sein. Heller sieht eine aufwendige Touristenattraktion mit kostenpflichtigem Eintritt vor. Wir setzen uns für einen einfachen Bürgerpark mit freiem Eintritt ein.

Das Interview ist voller Suggestivfragen, die mit ihrer subjektiven Haltung Walter Kircher und Mathilde Grünfelder „bewusst etwas in die Enge“ treiben sollen. Dieses unsachliche Interviewverfahren ist kein seriöser Journalismus, der vor allem die Meinung der Interviewten zur Geltung bringen sollte und nicht die Ansichten des Fragestellers. Besonders unzulässig ist Vontavons „Meine Meinung“ am Ende des Interviews, als sein letztes Wort. Darauf konnten die beiden Befragten nicht mehr antworten

Gegen dieses unfaire Vorgehen stellt die Initiativgruppe klar:

Vontavon vergleicht die Unterschriftensammlung der Initiativgruppe mit der Diskussion um die Seilbahn auf die Plose und unterstellt, dass die Initiativgruppe „interessanterweise aus dem selben Umfeld wie damals“ entstammt und die „Gesellschaft spaltet“. Damit diskreditiert er einerseits die Bürger der damaligen Aktion und übersieht andererseits völlig, dass hier seriöse und renommierte Persönlichkeiten Brixens mit einer Reihe junger Bürger gemeinsam agieren. Es passt wohl der Rathaus-Mehrheit nicht, wenn mündige Bürger eine andere Meinung äußern – das ist demokratisch und hat mit Spaltung nichts zu tun – weder bei der Seilbahn noch beim Hofburggarten.

Unsere Demokratie wird von gewählten Repräsentanten regiert. Von ihnen, den Gemeinderäten, muss erwartet werden, dass sie auf die Stimmen derer hören, die sie gewählt haben und künftig evtl. nicht wiederwählen werden. Und dass sie ihre Entscheidungen transparent treffen. Das ist zur Planung des Hofburggartens von der vorangegangenen Stadtregierung geschehen – bei der überraschenden Beauftragung Hellers jedoch nicht. Die Vorschläge Hellers sind in Gremien diskutiert worden, deren Zustimmung angenommen werden konnte. Bisher zeigt sich die Stadtregierung unzugänglich für bedenkenswerte Argumente einer großen Anzahl Brixner Bürger. Ihnen wirft Vontavon dreist mangelnde Projektkenntnis vor. In der Initiativgruppe befinden sich Fachleute, die Pläne lesen können und auch etwas von den zu erwartenden Kosten des Hellerprojektes verstehen. Die Abstimmung im Gemeinderat war dagegen ein unverantwortlicher Vorgang – wie kann ein für das Geld der Bürger verantwortliches Gremium ohne Kostenkenntnis einem Projektvorschlag zustimmen?

Wir widersprechen der Ansicht Vontavons, dass das Projekt Heller „viel mehr Gemeinsamkeiten mit den Vorstellungen der Initiativgruppe“ habe „als sie selbst es sich heute vorstellen könne“. Hier tritt eine Anmaßung zutage, die von den Einwänden der Bürger nichts verstanden hat und mit voreingenommener Haltung nichts verstehen will. Nochmals, Herr Vontavon, zum gut Hinhören: Heller will eine aufwändige teuer veredelte Touristenattraktion gegen Eintritt für zahlende Gäste und die Initiativgruppe ist für einen einfachen zutrittsfreien Park als öffentlichen Stadtraum für alle Brixner Bürger.

Initiativgruppe Hofburggarten

 

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben